Das ist Alltag am XVIII. Gymnasium in Zagreb. Bei unserem Job-Shadowing vom 16.9.24 bis 20.9.24 hat uns das am meisten erstaunt. Da es seit Jahrzehnten zu wenig Schulgebäude in Zagreb gibt, behilft man sich mit einer „originellen“ Idee: Zwei Schulen teilen sich ein Gebäude. In unserem Fall teilt es sich das Gymnasium mit einer Grundschule. Die Grundschulklassen 1-4 haben das ganze Jahr am Vormittag Unterricht, die Grundschulklasse 5-8 allerdings tauschen im wöchentlichen Rhythmus mit dem Gymnasium (Klassen 9-12). Das bedeutet konkret, dass man eine Woche von 8-13 Uhr Unterricht hat, in der nächsten Woche dann aber von 14-19 Uhr, an manchen Schulen sogar bis 20:30 Uhr. Da die Eltern dieses System selbst schon so erlebt haben, ist es für jeden ganz normal. Oft gibt es auch noch Großfamilien und die Großeltern kümmern sich um die Kinder, wenn die Eltern arbeiten sind. Die ganze Stadt ist darauf ausgerichtet mit längeren Öffnungszeiten und Vereine bieten ihre Kurse sowohl am Nachmittag, als auch am Vormittag an. Es war wirklich bereichernd diese Erfahrung machen zu dürfen, wir sind jedoch froh, dass unsere Schulwochen immer gleich ablaufen und wir keinen Wechsel haben.
Job-Shadowing in Zagreb. A. Mering und P. Büchse-Dietrich
Direkt zu Schuljahresbeginn durften wir zum Jobshadowing nach Trondheim, der drittgrößten Stadt Norwegens, reisen.
Das Schulgebäude
Der erste Eindruck des Schulgebäudes war überwältigend. Die Schule wurde 2018 neugebaut und das Ergebnis ist ein offenes und funktionales Gebäude mit einer großen, lichtdurchfluteten Aula mit Tischtennisplatten, Mensa, einer freischwebenden Wendeltreppe und vielem mehr. Für jede Lehrkraft gibt es einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz in 6er-Büros inklusive höhenverstellbarem Schreibtisch.
Das Schulsystem
In Norwegen gehen alle Schüler/innen bis zur 10ten Klasse gemeinsam zur Schule. Das bedeutet, dass bis dahin auch keine Differenzierung nach Leistungsniveaus stattfindet. Die von uns besuchte Schule startet mit der 11. Klasse und ist vergleichbar mit der gymnasialen Oberstufe. Möchte man nach der Jugendschule nicht die gymnasiale Oberstufe besuchen, so kann eine Berufsschule (im selben Gebäude) besucht werden. Anders als in Deutschland ist hier kein Betrieb involviert, die Ausbildung ist rein schulisch.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass die Schüler/innen in Norwegen nicht durchfallen können.
Der Unterricht
Viele Hauptfächer in Norwegen sind fünfstündig. Vier Wochen am Stück wird das Fach 4-stündig unterrichtet und in der 5ten Woche wird das Fach am Mittwoch 5 Stunden am Stück unterrichtet. Somit haben die Schüler/innen jeden Mittwoch ein anderes Fach für den kompletten Vormittag und alle 5 Wochen wiederholt es sich. Dieser „Fagdag“ kann im Fach Geschichte z.B. für Exkursionen genutzt werden, ohne, dass ein anderes Fach entfallen muss. „Unser“ Mittwoch wurde dem Fach Deutsch gewidmet. Die Klasse hatte den ganzen Vormittag Zeit, sich dem deutschen Schulsystem zu widmen –inklusive Expertenvortrag.
Schüler-Meinungen zum Vergleich der Schulsysteme
Die norwegischen Schüler/innen waren überrascht davon, dass wir bereits ab der dritten Klasse Noten vergeben. Sie äußerten Bedenken, ob diese Belastungen nicht zu mentalen Problemen führen kann. Auch, dass man das ganze Schuljahr wiederholen muss, obwohl man nur ein oder zwei Fächer nicht bestanden hat, erachteten sie häufig als Zeitverschwendung. Begeistert waren die Schüler/innen jedoch von unserem Ausbildungssystem, da dadurch die rein schulische Zeit verkürzt werden kann.
Insgesamt war die Reise in den hohen Norden sehr bereichernd für uns. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und konnten uns in den Pausen über die Unterschiede in den Schulsystemen austauschen. Vielen Dank, für diese geniale Chance!
Hannah Stadlmayer und Markus Zick
Anfang April machten wir uns voller Vorfreunde auf den Weg, um eine Woche am Polo Liceale Majorana Laterza, einem Gymnasium im süditalienischen Putignano, ein einwöchiges Job Shadowing zu absolvieren.
Ziel der Mobilität waren der kulturelle Austausch und das Kennenlernen des italienischen Schulsystems. Durch Hospitationen in den sprachlichen Fächern (Italienisch, Englisch, Französisch und Deutsch) hatten wir die Gelegenheit, uns mit den italienischen Lehrerinnen und Lehrern vor Ort über Themen wie z.B. Digitalisierung, Fremdsprachendidaktik und unterschiedliche Prüfungsformen auszutauschen und unseren Horizont zu erweitern.
Da am dritten Tag eine weitere Erasmus-Gruppe aus Spanien anreiste, konnten wir sogar an einem internationalen Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz teilnehmen. Darüber hinaus kam die Lokalpresse zu einem Interview an die Schule.
Ein besonderes Highlight war, neben einer von den italienischen Schülern und Schülerinnen vorbereiteten Stadtführung, ein ganztägiger Schulausflug zu einer Mozzarellafabrik in Noci und den Trulli in Alberobello.
Das Job Shadowing ist für uns eine sehr positive und sehr bereichernde Erfahrung, in der wir bestehende Kontakte pflegen und neue Kontakte knüpfen konnten, die hoffentlich zu weiteren Projekten in der Zukunft führen.
Vielen Dank unseren italienischen Freunden und Kollegen für ihre Gastfreundschaft.
Dr. Ivana Lohrey und Birgit Eitel