Physik hat am MT Tradition!
Wurde doch die Einrichtung unseres Gymnasiums durch eine Spende des Augsburger Patriziers Reichle von 100.000 Goldmark (der Kaufkraft nach über 1 Million EUR) ermöglicht, mit der für damalige Zeiten (1914) ungewöhnlichen Auflage, die naturwissenschaftliche Ausbildung von Mädchen zu fördern. Ungewöhnlich war dies in so fern, als junge Damen bis zum Ende des 1. Weltkriegs noch höchste königliche Empfehlungen benötigten, um an einer Universität oder Hochschule Mathematik, Natur- oder Ingenieur-Wissenschaften zu studieren.
Das W-Seminar ist sicher das Aushängeschild der Physik, so darf deren Rolle in den 8.-10. Jahrgangsstufen nicht unterschätzt werden. Hier muss nämlich der Grundstein gelegt und das Interesse geweckt werden für das, was in der Oberstufe auf höherer, wissenschaftlicher Basis behandelt wird. Ein wesentlicher Bestandteil des Physikunterrichts ist das Experimentieren von Lehrern und vor allem SchülernInnen.
Dank Spenden des Elternbeirats sowie der Freunde und Förderer des MTG stehen 10er Experimentiersätze zur Verfügung, mit denen grundlegende Experimente aus fast allen Bereichen von SchülernInnen geplant, durchgeführt und ausgewertet werden können.
Leider ist dies aber im derzeitigen Lehrplan kaum - jedenfalls zu wenig - vorgesehen, so dass ab und zu freiwillige Arbeitsgemeinschaften, z.B.: in angewandter Elektronik, eingerichtet wurden.
In der Oberstufe sind eigene Schülerexperimente vorgesehen, allerdings nicht für alle zugleich, da dies einen nicht finanzierbaren Geräteaufwand bedeutet. Ein Beispiel ist das abgebildete Feld-Emissions-Mikroskop. Es gewährt Einblicke in atomare Größenordnungen. Das grüne Leuchten auf der Schirmoberfläche wird dabei von den auftreffenden Elektronen hervorgerufen, die schwarzen Punkte zeigen die Struktur des Wolframkristalls. (siehe Bild rechts)
DieSeminararbeiten im W-Seminar bieten dagegen ein reiches Betätigungsfeld für eigenständige Experimente.
Im Großen und Ganzen kann man die experimentelle Ausstattung als gut bezeichnen, wenn auch die PhysikerInnen immer Wünsche haben. Seit wenigen Jahren verfügt die Sammlung auch über ein Computer-unterstütztes Meßwerterfassungssystem, das zur Aufnahme, Darstellung und Auswertung von experimentellen Daten aus nahezu allen Gebieten verwendet wird.